Anleitung: Anhänger-Display

Das letzte Anhänger-Display hat Euch sehr begeistert und ich wurde mehrfach nach einer Anleitung gefragt. Lang hat es gedauert, aber jetzt habe ich endlich etwas vorbereitet. Auch, wenn es nicht so einfach ist, so ein komplexes Projekt als Anleitung vorzustellen. Achtung, jetzt kommt eine Foto-Flut und ich fürchte, es es sind immer noch zu wenige Fotos 😉

Das letzte Display war schon recht groß und anhand eines kleineren zeige ich Dir wie es grundsätzlich geht. Für das Große gibt es dann zusätzlich zum Schluss die Maße. So kannst Du auch das Original dann ausprobieren. Hier aber erstmal das kleine Modell. 

Als erstes musst Du Dir überlegen was ins Display kommen soll und die Maße der einzelnen Teile. Kommen hinten größere Teile und vorne kleinere müssen die Maße dann auch in der Breite zusammenpassen.

Was Ihr dafür braucht:

• Graupappe
• Cutter
• dicke Schneideunterlage
• Metalllineal oder kantiger großen Acrylblock
• Geodreieck
• dünnes Papier zum „Verkleiden“
• dickeres Papier für Böden und Schrägen
• Flüssigkleber

Die Maße:

Meine Box sollte oben zwei Fächer à 6cm Breite und 11cm Länge haben. Unten sollten drei Fächer ca. 4x4cm groß sein. D.h. in Summe ist die Box 12x15cm groß und jetzt kommt ein wichtiger Punkt: Bedenke, dass die Graupappe eine gewisse Dicke hat. Du musst also schauen wie dick Deine ist und die Dicke dazurechnen, die Fächer auch mit mehr „Luft“ einplanen.

Für sämtliche Klebe-Arbeiten noch ein wichtiger Tipp: Am besten Du arbeitest mit Flüssigkleber, damit sich zumindest kurz die Papiere darauf verschieben lassen. Der Kleber sollte allerdings schön dünn und flächig aufgebracht werden, damit keine Hügel oder Luftlöcher entstehen. Dazu schneide ich mir ein kleines Stück Graupappe und benutze es aus Spachtel für den Kleber.

Boden:

Meine Displays bekommen einen Boden. Damit ist die Box noch stabiler und sieht einfach netter aus. Der Boden sollte 1cm in Breite und Länge größer sein. Box-Breite inkl. Graupappen-Dicke +1cm und das Gleiche bei der Länge. Die Größe schneide ich dann aus der Graupappe mit dem Cutter aus. Damit alles schön gerade ist, verwende ich ein Geodreieck zum Vormalen und als Führung für den Cutter einen festen Gegenstand wie z.B. ein Metalllineal oder einen kantigen Acrylblock. Nehmt am besten kein Plastiklineal, weil man da gerne mal mit dem Cutter reinschneidet. Den Boden „verkleide“ mit dickerem, dunklerem Papier (soll ja nicht so leicht schmutzig werden). Dazu schneide ich ein Papier ca. 3-4cm größer in Länge und Breite als den Boden, klebe die Graupappe aufs Papier, schneide die Ecken mit ca. 1mm Abstand an den Ecken ab.

Dann schlage ich die Ränder um und klebe sie fest. Zum Schluss schneide ich das gleiche Papier in genau der Größe vom Boden aus und klebe es oben drauf. Quick & Dirty ist der Boden fertig. Profis und Geduldige würden auf den Boden nun dicke Bücher für ne zeitlang drauf stellen, damit er sich nicht biegt und schön flach bleibt.

Übrigens, warum man sämtliche Graupappe IMMER von zwei Seiten beklebt? Nicht nur wegen der Optik, sondern auch, weil der Kleber gerne das Papier zusammenzieht und damit die Pappe einen Bogen macht. Kleber und Papier auf der anderen Seite gleicht es dann wieder aus.

Die Schachtel:

Als nächstes kommt dann die Schachtel selbst. Dazu musst Du den Boden aus Graupappe ausschneiden und dann die Seiten. Meine sind 5cm hoch. D.h. wenn der Boden ca. 12x15cm groß ist, sind zwei Seiten 12x5cm und die beiden anderen 15 (abzgl. 2x Graupappedicke)x5cm. Auf dem Bild habe ich ich links und unten vertauscht …;D…Du weißt schon was ich meine.

Feinarbeit und Geduldsspiel: die erste Seite unten fein mit Kleber bestreichen, auf den Boden setzen und unter leichtem Druck abwarten, bis sie fix klebt.

Dann kommt die zweite Seite und so weiter. Hier musst Du natürlich nicht nur den Boden die untere Seite bekleben, sondern auch die Kante, die an die bereits vorhanden Seite kommt.

Wenn dann alle fertig sind, geht es ans „Verkleiden“ der Box. Dazu sollte das Papier dünn und biegsam sein, z.B. Umschlagpapier oder Druckerpapier, dünnes Designerpapier…

Verkleiden:

Du suchst Dir zwei gegenüberliegende Seiten aus (z.B. die kürzeren) und schneidest je ein Papier ca. 20 cm lang und Breite der Box + 3cm, bei mir also 20x15cm. Du klebst es als erstes von außen an die Seite, oben sollten dabei ca. 12cm überschauen, links und rechts ca. 1,5cm. Dann schlägst Du das untere Stück Papier unten um die Schachtel und klebst es am Boden fest. Die Ecken am besten immer einschneiden. Nun noch ein Dreieck einschneiden, um die obere Kante der Schachtel.

Die Seiten des „Umschlagpapiers“ dann seitlich festkleben und den Rest innen in der Box, auf dem Boden und den Seiten. Am besten dazu nochmal nach 5cm (Höhe der Box) ein Dreieck einschneiden. Es geht darum, dass alle Seiten, Kanten und Ecken mit Papier verkleidet sind.

Hast Du zwei gegenüberliegende Seiten so verkleidet, kommen die restlichen Seiten. Diese sind nicht so kompliziert. Einfach ein Papier in genau der Schachtelbreite zuschneiden (also bei mir ca. 16cm) und mindestens 19cm lang. So wie oben verfahren, nur hier musst Du nichts mehr einschneiden, keine Ecken auskleben etc. Einfach nur einschlagen und festkleben. Das müsste nun so aussehen. Hier habe ich die Box sogar schon auf den ersten grauen Boden geklebt.

Innenwände:

Nun kommen die Innenwände. Am besten zu startest mit der horizontalen Wand, also der Wand zwischen den langen und den kleinen Fächern. Miss nochmals mit dem Lineal genau den Platz zwischen den Wänden aus, bei mir sind das ca. 11,5cm. Schneide dann diese Länge x 5cm Höhe aus Graupappe aus. für das Umschlagpapier brauchst Du dann die gleiche Länge und doppelte Höhe + 4cm. Du umschlägst die Graupappe mit dem Papier und hast dann unten je 2cm Papier übrig.

Die Kanten links und rechts der Graupappe und das überschüssige Papier unten nutzt Du nun, um die Wand in die Box zu kleben. Sieht jetzt schon irgendwie recht hübsch aus oder? 😉

Nun folgen die restlichen Zwischenwände, oben eine, unten zwei. Bastle sie auf die gleiche Art und Weise wie eben und klebe sie genauso rein. Oben wir es ca. 10,5x5cm Graupappe sein und 10,5x14cm Papier, unten je 4,5x5cm Graupappe und 4,5x14cm Papier. Aber bitte miss alles bei Dir nach und schneide notfalls zuerst ein wenig größer und schneide dann lieber einen Millimeter ab, als es zu klein zu schneiden.

Das Grundgerüst ist fertig. Jetzt fehlt nur noch etwas Optik. Die Böden in dem Anhänger-Display kleide ich wieder mit dem dickeren „schmutzunempfindlicheren“ Papier aus. Dazu messe ich jede einzelne Fläche aus, schneide sie aus dem dickeren Papier zurecht und klebe sie in die einzelnen Bereiche.

So könnte es jetzt bleiben, wenn Du die Box für Kleinigkeiten, Accessoires etc. nutzen möchtest. Aber in diesem Anhänger-Display sollen die Anhänger ja schön zur Geltung kommen und einfach entnehmbar sein. Dazu habe ich mir noch eine einfache Schräge ausgedacht. Oder wie nennt man sowas?

Die Schräge:

Du misst Deine Breite und Deine Diagonale pro Fach aus. Die Diagonale mit kannst Du einfach mit einem Stück Papierrest ausmessen oder Du erinnerst Dich noch an die Binomische Formel aus der Schule:

Länge² + Höhe² = Diagonale²

Also, Diagonale ist die Wurzel aus (Länge² + Höhe² ) 😀

Zu der Diagonale rechnest Du noch 2x2cm hinzu und schneidest das Ganze aus Papier aus in der Breite des Fachs. Falte dann den Papierstreifen vorn und hinten nach 2cm und klebe ihn ein.

Unscharfes Bild, aber schöne Box, denke ich.

Du bestückst sie mit Deinen aktuellen Anhängern in groß und klein und hast immer das Passende für deine Geschenke zur Hand.

Ich hoffe, die Anleitung war verständlich. Ist für mich auch ein Projekt, das ich meistens nicht am Stück schaffe aufgrund der Zeit und daher auch unmöglich als Video zu zeigen.

Wie versprochen noch die Maße für das erste Anhänger-Display, das ich vor rund zwei Wochen gezeigt hab.

Die Box ist in Summe ca. 24cm breit, 18cm lang und 5cm hoch. Die einzelnen vier Fächer sind ca. 6cm breit und 11cm lang. Die Anhänger sind ja 5cm breit und es soll durch die Graupappe und auch so etwas Luft drumherum sein. Die unteren Fächer habe ich je ca. 8x8cm groß gemacht. Ich hoffe, durch die Tipps oben kommst Du mit den Maßen klar. Hab viel Spaß beim Nachbasteln und vielleicht verlinkst Du Dein fertiges Werk im Kommentar oder schreibst mir ein Feedback.